Ein Hinweis vorweg: Google Analytics sollte natürlich nur mit vorheriger Einwilligung der Nutzer erfolgen.
Der folgende Artikel bezieht sich auf die kostenlose Version ‚Monster Insights light‘ und nicht die kostenpflichtiger Version ‚Monster Insights Pro‘.
(Haupt-) Unterschiede zwischen Google Site Kit und Monster Insights
Sowohl Monster Insights als auch das Google Site Kit binden den nötigen Aufruf der Google Analytics-Codes in die WordPress-Installation mit ein. Monster Insights stellt lediglich die Daten von Google Analytics in einer Ansicht dar. Das Google Site Kit zeigt daneben auch die (sehr wichtigen) Daten der Google Search Console, den Pagespeed, und auf Wunsch auch Google AdSense.
Vergleich der Benutzeroberfläche von Google Site Kit / Monster Insights
Der große Pluspunkt von Monster Insights gegenüber anderen Google-Analytics-Plugins war die direkte Darstellung der Daten von Google Analytics im WordPress-Backend. Aber außer den dargestellten Daten ist nichts weiteres möglich. Hinter fast jedem Schalter oder Tab befindet sich statt der erwarteten Funktion lediglich ein Hinweis auf die Pro-Version. Google Site Kit lässt jedoch schon eine gute Filterung im WordPress-Backend zu. Für detailliertere Datenansichten führen Verweise direkt zu dem betreffenden Abschnitt bei Google Analytics.
Übersicht der Funktionen
Monster Insights | Google Site Kit | |
---|---|---|
Übersichtszeitraum | Die letzten 30 Tage | 7 / 14 / 28 / 90 Tage |
Sessions / Pageviews als Grafik | ja | ja |
Sessions / Pageviews / Bounce Rate / Verweildauer | ja | ja |
Neu / Wiederkehrende Besucher | ja | nein |
Vergleich obiger Daten mit Zeitraum davon | nein | ja |
Devices (PC, Handy, Tablet) | ja | nein |
Referrals | top 10 | nein |
Land des Besuchers | top 10 | nein |
Meistbesuchte Beitrage / Seiten | Top 50 (Anzahl) | Tops 10 (Anzahl, Seitenaufrufe Eindeutige Seitenaufrufe Absprungrate) |
Wiederkehrende / neue Besucher | ja, Prozentanzahl | nein |
Woher: Organisch, direkt, referral | nein | ja, Prozentanzahl |
Rein tabellarisch sieht die Übersicht für das Google Site Kit nicht sehr gut aus. Der wichtigste Punkt bei der Analyse der Webseite ist jedoch der Vergleich von Daten eines Zeitraumes mit den Daten vom vorausgehenden Zeitraum. Nur so sieht man, welche Bereiche sich besser entwickeln und welche schlechter. Und genau diese elementare Funktion lässt Monster Insights vermissen.
Kritik an Google Site Kit
Durch das Einbinden des Google Site Kit ist Google ein Bestandteil des WordPress-Systems. Google hat also (theoretisch) viel mehr Überblick über die Webseite. Dies mag dem Ranking vielleicht zukünftig helfen und ist aus Sicht des Website-Betreibers sicher positiv. Da aber Google der Möglichkeit gegeben wird, mit dem Plugin mehr Daten zu verarbeiten widerspricht unserer Auffassung dem Geiste der DSGVO, ist aber rechtlich gesetzeskonform.
Verglichen mit einer Kino-Produktion sitzt Google mit Analytics im Kassenhäuschen und lässt sich von jedem Besucher den Ausweis zeigen.,Mit Site Kit nimmt Google zusätzlich noch Platz bei der Produktion neben dem Regisseur.
Fazit
Ich sehe in Deutschland keinen sinnvollen Einsatz für das Monster Insights-Plugin. Die frei Lite-Version ist nicht DSGVO-kompatibel und die (laut Aussagen des Herstellers) DSGVO-kompatible Pro-Version mit 199$ pro Jahr einfach viel zu teuer. Bei größeren Seiten ist eine genauere Auswertung erwünscht, und dies bietet am besten die Seite von Google Analytics. Ein Überblick im WordPress-Backend ist in diesem Fall nicht notwendig.
Für kleinere Seiten, die nur Interesse an grundlegenden Daten haben bzw. daran interessiert sind, wie sich die Seite entwickelt, sind 199$ pro Jahr einfach zuviel. Dafür bietet als Alternative das Google Site Kit kostenlos auch im WordPress-Backend eine schnelle Übersicht. Zudem bietet es eine Übersicht der wichtigsten Daten aus der Google Search Console.
Meine Empfehlung ist daher, den Analytics-Code durch ein Cookie-Banner-Plugin in die WordPress-Seite einzubinden und die gewonnenen Daten mit Google Site Kit zu visualisieren.
Update Version 7.12
Mit Version 7.12 von Monster Insights wird das Plugin in meinen Augen peinlich: Der Hersteller hat nun eine nicht abschaltbare ‚Überschriften-Analyse‘ eingebaut. Warum? Was hat eine (sehr sehr schlecht implementierte) SEO-Funktion in einem Google-Analytics-Plugin zu suchen? Jedes SEO-Plugin kann das tausendmal besser.
Außerdem nervt Monster Insights immer mehr im WordPress-Backend mit ungewollten Popups, die auf die Premium-Version hinweisen. Ein einstmals von mir gern verwendetes Plugin wurde mittlerweile so unsympathisch, das ich in Zukunft gerne darauf verzichte.