Ist es sinnvoll für Bing zu optimieren?

Bing ist die Standard-Suchmaschine sowohl unter Windows als auch unter Edge. Eine größere Nutzung ist also anzunehmen. Macht es daher Sinn, eine Webseite nicht nur für Google, sondern auch für Bing zu optimieren?

Unterschiede zwischen Google und Bing

Dabei ist es eigentlich keine Frage ob Google oder Bing. Die überwiegenden Optimierungsmethoden gelten sowohl für Google als auch Bing. Die meisten Tipps, die für SEO für Google gelten, sind somit auch für Bing relevant.

Der größte Unterschied: Google nimmt so gut wie alle Seiten die dafür vorgesehen sind in den eigenen Index auf. Bing hingegen entscheidet nach dem Crawlen, inwiefern relevant die jeweilige Seite ist. Nutzlose Seiten werden somit unter Umständen gar nicht in den Index aufgenommen. Langfristig ist die Absicht von Microsoft, der Firma hinter Bing, das die Suchmaschine gar nicht mehr selbstständig Webseiten crawlt, sondern das Webseitenbetreiber ihre Seiten aktiv bei Bing einreichen müssen, um in den Index aufgenommen zu werden. Langfristig will sich so Bing in meinen Augen also qualitativ hochwertigere Suchmaschine darstellen. Ausserdem umgeht man gleichzeitig etwaige Klagen von Rechteverwertern, die Geld für die Darstellung in den Suchmaschinen fordern, wie sie sich Google schon seit längerem ausgesetzt sieht. Indem Bing nur aktive Einreichungen darstellen will, haben somit Rechteverwerter keine Möglichkeit dagegen zu klagen. Die zwei Maßnahmen sind meiner Ansicht nach eigentlich ein schlauer Move seitens Microsoft bei Bing.

Als Metrik, wie wichtig eine Webseite Bing einstuft, ist die Besuchsdauer. Google dementiert nach wie vor, dass dies beim Ranking eine Rolle spielt, wobei dies viele Experten bezweifeln. Man kann also davon ausgehen, das Bing eher lange ausführliche Artikel bevorzugt, während bei Google auch durchaus Seiten, die direkt schnell auf den Punkt kommen, eine Chance für hohes Ranking haben.

Ist Bing wichtig?

Die entscheidende Frage ist dabei aber: Wie relevant ist Bing? Wie die Zugriffszahlen unserer Kunden zeigt: Sehr gering. Selbst ich war überrascht,das Bing praktisch keine Rolle spielt. Als Standardsuchmaschine in Windows 10 und Bing habe ich mit Werten gerechnet, die langsam steigen. Praktisch bleibt der Anteil an Bing am Suchvolumen eher konstant und sinkt zur Zeit sogar etwas.

Über die Webseiten unserer Kunden gemittelt ist die Verteilung so, dass von Bing lediglich zwei Prozent der Suchanfragen erfolgen. Ein Prozent erfolgt von Ecosia, und drei Prozent von duckduckgo, welches sich somit sogar überraschend vor Bing positioniert.

Befürworter von Bing argumentieren, das Bing wesentlich mehr ist: So werden auch die Suchergebnisse von Yahoo und Ecosia von Bing beliefert. Aber auch wenn man alles aufaddiert: Mehr als 5% Suchanteil kommen nicht raus.

Dann gibt es noch die öfters gehörte These, das die Konkurrenz bei Bing kleiner ist und deshalb eine Optimierung sehr sinnvoll sei. Stimmt nur leider nicht, da ja der überwiegende Großteil der Google-Optimierungen auch bei Bing greift. Optimiert man eine Seite für Google, so wirkt sich das automatisch auch auf Bing aus. Eine spezielle Beachtung der indexierungs-Metriken von Bing steht daher in keinem Kosten / Nutzen-Verhältnis.

Je nach Zielgruppe andere Suchpräferenzen

Während diese Seite hier fast ausschließlich sehr technikaffine Besucher lesen, ist der Anteil von Bing lediglich ca. 1 Prozent. Anders bei einer Kundin, die überwiegend Frauen mittleren Alters anspricht: Dort erreicht Bing fast 30 Prozent am Suchanteil, wenn auch auf niedrigem Niveau.

Fazit

Bing als Konkurrent gegen das Google-Monopol ist begrüßenswert. Der Marktanteil ist jedoch (noch?) so gering, das eine besondere Beachtung bei der Suchmaschinenoptimierung für Bing einfach verlorene Zeit sind. Das Ziel von Suchmaschinen ist, dem Nutzer die passende Seite mit der gewünschten Information zur Verfügung zu stellen. Wenn man eine Webseite also überwiegend an gewünschte Besucher optimiert, ist deutlich mehr gewonnen. Der Inhalt ist also entscheidend und wird es immer mehr.

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