elementary OS 6 News

Aktuell: Am 10.08.2021 erschien die neue Version 6, das lange warten (fast 1.5 Jahre nachdem Ubuntu 20.40 LTS erschien, auf das elementary OS 6 beruht) hat nun ein Ende …

Kann man von elementary OS 5 nach 6 upgraden?

Leider nein. Für mich etwas unverständlich, da alle zwei Jahre den PC komplett neu aufzusetzen ist heutzutage wirklich ärgerlich. Und die Grundlage Ubuntu ist ja auch problemlos zu aktualisieren. Cassidy Blaede vom elementary-Team meint dazu, eine Neu-Installation ist am saubersten und 90% aller Nutzer machen kein Upgrade sondern installieren sowieso neu.

Meine Meinung ist eine ganz andere: Erstens bezweifle ich seine Aussage von 90% installieren sowieso neu. Zweitens finde ich elementary OS das perfekte System, um Leute Linux näher zu bringen. Es ist einfach, es ist schön, es funktioniert. Diesen Anwendern mit wenig Linux-Wissen kann aber eine Neu-Installation als einzige Upgrade-Möglichkeit nicht zugemutet werden.

elementary OS 6 Neuheiten und Unterschiede im Vergleich zu Version 5

  • Gleich zu Beginn sorgt ein neuer Installer für erste Bekanntschaft. Es handelt sich dabei um den schon verwendeten Installer von Pop OS.
  • Ein neuer Systemfont wird als Standard statt der bisheringe Kombination Open Sans / Raleway verwendet. Es handelt sich um den in meinen Augen sehr schönen Font Inter, der speziell für die Darstellung auf Monitoren designt wurde.
  • Das Theme an sich wird etwas modernisiert. Es sieht noch etwas ‚professioneller‘ aus mit leicht veränderten Farben, größeren Abständen, Rundungen usw. Aber alles sehr behutsam und nichts was einem auf den ersten Blick auffällt. Kleine Evolution statt Revolution.
    Das Aussehen von elementary OS entwickelt dabei immer mehr eine eigene Designsprache. Die Vorwürfe, mac OS zu kopieren, werden dadurch immer bedeutungsloser.
  • Allgemein wurde der Kontrast erhöht, um die Bedienbarkeit zu erleichtern.
  • Ein Dark Theme wird wie mittlerweile üblich integriert. Da die Entwickler jedoch viel Wert auf Aussehen und Bedienbarkeit legen, sind es nicht einfach dunklere Farben. Stattdessen machen sie sich viele Gedanken und setzen den Darkmode sehr spezifisch um (mehr dazu im Blog).
  • Multi-Touch Möglichkeiten, wie bei Mac OS Standard, werden nun auch in Elementary OS möglich. Wenn ich etwas bei Windows oder Linux wirklich vermisse, ist es die exzellente Verwendung des Touchfeldes als Eingabegerät wie bei Apple. Aktionen wie Fenster vergrößern / verkleinern, die Arbeitsflächen wechseln und vieles mehr können nun durch Gesten durchgeführt werden. Und wie man im Video auf youtube.com/watch?v=o74_ddzi1kw sieht, ist das wirklich smooth und durchdacht. Denke, das einige Linux-Distributionen sich dies als Beispiel nehmen werden und es auch implementieren werden.
  • Speziell für elementary OS geschriebene bzw. angepasste Programme nutzen natürlich das eigene Theme. Andere Programme nutzen jedoch Adwaita, das Standard-Theme von Gnome. Es gibt also einen Unterschied zwischen speziell angepassten Programmen und den Rest. Leider etwas unheitlich, aber lässt sich in meinen Augen nicht verhindern.
  • Während Ubuntu vom deb-Format zum eigenen Snap-Format immer mehr wechselt, gehen die Entwickler mit elementary OS 6 einen ähnlichen Weg mit flatpak. Beides Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen kann, da sie das System beim Nutzer unnötig ausbremsen. Wenn schon vor die Wahl gestellt, favorisiere ich aber eindeutig das flatpak-Format. Dies ist im Gegensatz zum Snap-Format (über das Chanonical bestimmt) ein freies Format.
  • Das eigene Mail-Programm wird umgebaut. Es basiert bis jetzt auf dem Programm ‚Geary‘, was nicht wirklich leistungsfähig ist. Darum installiere ich auf sämtlichen Rechnern stattdessen immer Thunderbird. Nicht hübsch, aber funktioniert. Statt Geary bildet nun Evolution die neue Grundlage des eigenen Mail-Programmes. Dies läuft intern unter dem Namen Mail 2.0, ist aber wahrscheinlich noch nicht mit dem Erscheinen von elementary OS 6 verfügbar.
  • Die Unterstützung von Cloud-Providern wird zurückgefahren, da laut den Entwicklern die Integration seitens der Clouds keinen Erfolg hatte. Schade, da ich darauf hoffte, das z.B. Nextcloud nativ in das Betriebssystem eingebunden werden kann.

Fazit

Während bis voriges Jahr ich elementary OS als gut, aber nicht immer sinnvoll ansah, musste ich für einige Sachen immer wieder stattdessen doch Ubuntu booten. Doch in den letzten Monaten hat sich dies sehr verbessert und elementary OS reicht in meinen Augen es als vollwertiges Betriebssystem fast ohne Abstriche.

Die neue Version geht weiter diesen Weg, und ich finde es erstaunlich was das sehr kleine Entwickler-Team da auf die Beine stellt.

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