Viele ‚professionelle‘ Webentwickler sind der Ansicht, das Pagebuilder nun mal gar nicht gehen. Kann doch jeder Laie durch rumgeklicke ohne jedes Verständnis eine Webseite erstellen. Und gerade DIVI macht es mit seinem Visual Builder besonders einfach: Beim editieren sieht man die Webseite so, wie sie später aussehen wird.
Erzeugen Pagebuilder kein professionelles Design?
Ganz von der Hand zu weisen ist meiner Ansicht nach dieses Vorurteil nicht. DIVI macht es wirklich einfach, eine Webseite zu erstellen. Schnell ist ein Font ausgewählt, Ränder verschoben, Farben gewechselt … und ohne Konzept entsteht so schnell eine wirre Seite.
Jedoch – Pagebuilder sind nur ein Tool. Genau genommen wie vorgefertigte Themes auch ein Tool sind, welche dann durch den Designer angepasst und verändert werden. Ein guter Designer nutzt bei weitem nicht alle Möglichkeiten, sondern wählt und ändert gezielt aus, so dass es ein harmonisches und funktionales Ganzes ergibt.
Leider definieren sich viele über ihre Tools. Aber wird jemand mit keinem Gespür für Harmonien ein guter Grafiker? Allein weil sie das Wort ‚Photoshop‘ fallen lassen versuchen sich viele über ihre Tools zu definieren. Dabei sind für die Belange des Web-Designs mit dem kostenlsosen GIMP oft gleichwertige (und sogar bessere) Ergebnisse erzielbar.
Seiten mit DIVI haben schlechte Ladezeiten
Ja, gebe ich zu, hat mich auch gestört. Wobei sooo schlecht sind die Werte nicht, mit Cache-Plugins haben die von mir erstellten DIVI-Seiten alle einen Google Pagespeed zwischen 80 und 90. Zum Umdenken brachte mich allerdings der SEO-Podcast #99 von Sumago (übrigens generell Klasse und diese Folge besonders): Marco ist darin der Ansicht, das für normale Firmenseiten oder Blogs die Ladezeit gar keine große Rolle spielt. Ob jetzt eine Seite in drei oder vier Sekunden lädt, so what? Seiner Ansicht nach spielt Ladezeit nur in Onlineshops eine Rolle, in denen viel geklickt und gestöbert wird. Und muss sagen: Da hat er meiner Meinung nach eindeutig recht, ich käme auch nie auf die Idee einen größeren Shop mit DIVI zu bauen, für alles andere ist der Pagespeed mehr als ausreichend.
Nur ein eigenes Theme ist professionell
„Aber Kunden wollen doch ein eigenes Theme. Und andere Agenturen werben auch mit individuell erstellten Themes. Da nimmt mich doch mit DIVI keiner ernst.“
Kunden wollen ein eigenes Theme, weil sie etwas individuelles, einzigartiges wollen. Und genau dies ist mit den freien Gestaltungsmöglichkeiten mit DIVI auch möglich. Nur das eben eine Webseite mit eigenem Theme kaum unter einem fünfstelligen Betrag zu bekommen ist.
Und sind die toll angepriesenen eigenen Themes der Agenturen wirklich totale Eigenentwicklungen? Aus meiner Erfahrung nein, viele basieren auf sogenannte Starter-Themes die dann mit viel CSS angepasst werden. Oder es werden Frameworks wie Bootstrap oder Foundation verwendet. Also nichts mit individuell und einzigartig.
Und wie sieht es mit Updates aus? Themes oder Pagebuilder werden meistens regelmäßig aktualisiert, was bei einem individuellem Theme nach Fertigstellung der Seite flachfällt. Und Updates sind nichts theoretisches: Gerade mit Gutenberg ändert sich viel in der Themeerstellung. Kunden legen sich so zwangsweise auf die Agentur auch für später fest, da eine andere Agentur kaum den Aufwand betreibt das Theme einer anderen Agentur zu verbessern.
Pagebuilder als Discounter
Ich vergleiche hier DIVI einfach mit Aldi. Blöder Vergleich, oder? Worauf ich hinaus will: Eine nicht-so-tolle kochbegabte Person (wie ich) schafft es mit den Zutaten eines Aldi-Einkaufs Gerichte zuzubereiten, die vielleicht ganz ok sind, aber niemanden in Entzückung versetzen. Ein Profi-Koch hingegen zaubert aus den verfügbaren Komponenten welche bei Aldi zu bekommen sind durchaus ein sehr gutes Esssen. Natürlich wird es noch etwas exquisiter, wenn die Zutaten bei teuren Spezial-Händlern gekauft werden. Nur dann aber eben zu einem vielfachen des Preises.
Übertragen auf DIVI möchte ich damit sagen, dass ein Designer, der weiß was er tut, mit DIVI durchaus sehr gute Ergebnisse erzielen kann. Noch besser ist natürlich ein speziell geschriebenes Theme, aber dies bedeutet soviel Mehrarbeit, dass sich nur große Kunden diesen Aufwand leisten können – genauso wie ein Drei-Sterne-Restaurant eben auch nicht für jeden bezahlbar ist.
Total Cost of Ownership (TCO) einer Webseite
Und wie die Praxis gezeigt hat: Keine Seite bleibt wie ursprünglich vom Kunden gewünscht. Mögliche Gründe sind z.B.
- Vorschläge vom Designer werden umgesetzt
- vom Kunden gewünschte Sachen können nicht so einfach realisiert werden
- die Vorschläge des Kunden sind verbesserungswürdig
- oder einfach neue Inhalte dazukommen
Durch DIVI sind Änderungen in vielerlei Hinsicht auch im Nachhinein schnell durchführbar. Wenn man die Kosten der Webseite während der gesamten Laufzeit betrachtet (eben als TCO bezeichnet), ist ein Pagebuilder finanziell eine sinnvolle Grundlage.