Cloud-Dienste sind heutzutage sowohl privat als auch geschäftlich Standard. So verfügt fast jeder irgendwo ein Konto bei einem Cloud-Dienst. Dropbox war wohl ein Pioneer, der als erstes durch seinen sehr guten Sync-Client auffiel und die Cloud der Allgemeinheit bekannt machte. Durch anfangs viel kostenlosen Speicher gewann man viele Kunden. Mit Google Drive kam jeder schon in Berührung, der ein Android-Handy besitzt. Und OneDrive von Microsoft wird in Windows 10 viel promoted, und Office 365-Kunden erhalten ein kostenloses Kontingent.
Viele große Anbieter, und trotzdem wird Nextcloud immer beliebter. Dies liegt erst einmal sicher an dem gesteigerten Datenschutz-Interesse, man gibt eigene und teilweise sehr persönliche Dokumente aus der Hand. Cloud heißt schließlich nichts anderes als ‚der Server von jemand anderem‘. Wenn in den Dokumenten Daten anderer Personen gespeichert sind, ist solch ein Cloud-Dienst dank DSGVO (ja wirklich danke dafür, ganz Ironiefrei) rechtlich sehr bedenklich.
Mit der Zeit stellen viele fest, das Nextcloud mittlerweile viel mehr als Datensynchronisierung bedeutet. Mit mittlerweile dutzenden an Apps, die die Nextcloud erweitern, sind viele Möglichkeiten dazugekommen. Im gleichen Maße wird weniger andere Software für solche Aufgaben benötigt.
Um mehr Nutzer für die Nextcloud gewinnen zu können, hat das Team eine sehr griffige Schlagzeile für ihren Pressebericht getextet:
Nextcloud ermöglicht die Ein-Klick-Migration von privatspähren-unfreundlichen öffentlichen Cloud-Plattformen
Nextcloud-Pressemitteilung
Na das nenne ich mal eine Schlagzeile 🙂
Migration von Cloud-Diensten zur Nextcloud
Um den Umstieg von anderen Cloud-Diensten zur Nextcloud zu erleichtern, arbeitet das Nextcloud-Team verstärkt an Migration-Tools, wie sie in einem Blog-Beitrag und einem Pressebericht bekannt gaben. Ich denke, viele Firmen die Nextcloud-Hosting anbieten, werden so in Zukunft eine schnelle Migration von Dropbox, Google Drive oder OneDrive zu Nextcloud ermöglichen.
Google Drive zu Nextcloud
Neben dem Daten-Import bietet das Migration-Tool auch den Import von Fotos, Kalendern und Kontakte. Außerdem werden sämtliche Dateien von Google Docs wahlweise im odf-Format oder im Microsoft-Office-Format importiert
Dropbox zu Nextcloud
Es findet ein reiner Daten-Import statt. Weitere Apps die Dropbox anbietet werden (noch?) nicht unterstüzt. Dazu zählt z.B. Paper (ähnlich Google Docs) oder das Passwort-Vault zur Passwort-Verwaltung in Dropbox. Dabei wäre mit Keeweb eine App in der Nextcloud zur Passwort-Verwaltung vorhanden. Ich denke jedoch solch ein automatischer Import wird niemals realisiert, da es einfach eine enorme Sichterheitslücke wäre, würde Dropbox dies zulassen. Die mangelnde Unterstützung dafür liegt also nicht an Nextcloud, sondern dient einfach der Sicherheit seitens Dropbox.
OneDrive zu Dropbox
Bietet zur Zeit reine Migration der Dateien an. Der Import der Kalender, Kontakte sowie weitere Funktionen sind laut Nextcloud jedoch geplant.
ownCloud zu Nextcloud
Der ‚Vorgänger‘ ownCloud, auf dessen Basis Nextcloud entstammt, wird immer als eigenes Produkt weiter entwickelt, wenn auch bei weitem nicht in dem Ausmaß wie bei Nextcloud. Ich denke dass die Bedeutung von ownCloud immer mehr zurück geht, genauso wie ich es z.B. für eine schlechte Entscheidung halte, das Apache Office nicht zugunsten LibreOffice dort unterstützt.
Um Nutzer von ownCloud den Wechsel zu Nextcloud leichter zu ermöglichen, gibt es auch dafür ein Import-Tool.
Daten zur Nextcloud importieren
Praktischerweise übernimmt die Arbeit eine jeweils passende App, zu finden in den Nextcloud-Apps unter ‚Cloud-Anbieter Integration‘. Dorf finden sich die Apps ‚Google Integration‘, ‚Dropbox Integration‘ und ‚OneDrive Integration‘. Für Google und OneDrive muss noch eine Authentifizierung mittels OAuth erstellt werden. Als Nextcloud-Admin ist es also nicht ganz eine Ein-Klick-Migration wie versprochen, aber der Aufwand hält sich sehr in Grenzen. Nutzer können dann nach den Vorbereitungen aber durchaus mit einem Klick ihre Daten importieren.